Denkmalpflegeplan Festung Kufstein

Ausarbeitung eines Denkmalpflegeplans für die langfristige Planung der Konservierungs- und Erhaltungsmaßnahmen an der Festung Kufstein.

^{Festung Kufstein, Foto Martha Fingernagel-Grüll 2019}

Denkmalpflegepläne – auch Conservation Management Plan, kurz CMP genannt – sind mittlerweile bewährte Instrumente im Erhaltungsmanagement historischer Bauten. In der Ausarbeitung eines Denkmalpflegeplans werden alle an der Erhaltung beteiligten Institutionen und Forscher, Fachplaner und Handwerker eingebunden. Ziel ist die Ausarbeitung individueller Konservierungs- und Erhaltungsstrategien für ein denkmalgeschütztes Bauwerk. Entsprechend der ermittelten Denkmalwerte werden individuelle Schutzziele bestimmt und daraufhin bauliche und konservatorische Maßnahmen festgelegt, aber auch Nutzungs- und Veränderungsmöglichkeiten aufgezeigt. Denkmalpflegepläne helfen dabei, die nachhaltige Bewahrung der Denkmalqualitäten zu sichern.

Die Festung Kufstein wird als Haupt- und Verwaltungssitz im Unterinntal durch das Hochstift Regensburg gegründet. Nach einer wechselvollen Besitzgeschichte im 14. Jahrhundert beginnen in der Gotik erste festungsartige Ausbauten mit Errichtung von Rondellen. Nach der Belagerung Kufsteins 1504 erfolgt Anfang des 16. Jahrhunderts unter dem späteren Kaiser Maximilian I ein erster Ausbau mit Anlage von Bastionen, Ende des 16. Jahrhunderts ein weiterer. Der Kaiserturm und die Verteidigungsanlagen am Schlossberg zeugen noch von diesen Bauphasen. Im 17. und 18. Jahrhundert erfährt die Festung unter den Baumeistern Gumpp in drei Etappen umfangreichen Erweiterungen und Umbauten, wobei unter anderem die Josefsburg in der heute noch erhaltenen Form entsteht. Die Festung Kufstein ist weitgehend in ihrer Gesamtanlage erhalten, umfassend instandgesetzt und wird für Veranstaltungen genutzt.

^{Kueffstein, Ansicht von Norden, Kupferstich, 1649 von Matthäus Merian, in: Matthäus Merian, Topographia Provinciarum Austriacarum […], IV, Fürstliche Graffschafft Tyrol, Frankfurt am Main 1679, Nr. 97, S. 85.}