Pfarrwidum Niederolang

Ein Gebäude mit jahrhundertealter Geschichte: der Pfarrwidum in Niederolang entsteht in mehreren Bauphasen um einen romanischen Baukern aus dem beginnenden 14. Jahrhundert.

Der Pfarrwidum in Niederolang geht in seiner Grundsubstanz auf die Romanik zurück. In der Südwestecke des heutigen Gebäudes besteht ein zweigeschossiger Kernbau aus lagig geschichtetem Mauerwerk und einer Balkendecke mit Unterzug und hölzerner Säule mit Sattelholz. Die Anlage mit gewölbtem Seitengang als Zugang im Erdgeschoss, die Charakteristik des Mauerwerks und die Ausführung der Balkendecke in diesem eindrucksvollen Raum spiegeln die romanische Formensprache wider. Mithilfe dendrochronologischer Analysen an den Holzbauteilen konnte das Alter des Kernbaus in das erste Drittel des 14. Jahrhunderts datiert werden. Einer ersten romanischen Erweiterung noch im 14. Jahrhundert folgt eine gotische, mit Anfügung eines Eckflügels mit Laubengang im Erdgeschoss im 18. Jahrhundert wird das Gebäude in die heutige Form gebracht. Aus allen diesen historischen Bauphasen sind Ausstattungen nachweisbar, so etwa gotische spitzgedeckte Lichtnischen, Dekorations- und Rankenmalereien und nicht zuletzt in beinahe allen Räumen Stuckdecken.

Arbeitszeitraum2023
BearbeitungSonja Mitterer, Patricia Tartarotti, Barbara Lanz
ProjektpartnerPfarre Niederolang
Landesdenkmalamt Bozen
ao. Univ. Prof. Dr. Kurt Nicolussi und Mag. Dr. Thomas Pichler, Universität Innsbruck